Kultur -und Heimatverein Großgestewitz e.V.
Eine starke Gemeinschaft in einem coolen Dorf

Beinahe 1000 Jahre Geschichte

Die Anfänge des Ortes lassen sich bis in das hohe Mittelalter zurückverfolgen: Im Jahre 1040 erhalt der Naumburger Bischof Kadeloh (1032 bis 1045) für treue Dienste, die er dem Kaiser Heinrich II. und dem Reich erwiesen hatte, gewisse Besitzungen in den Gauen Wethau und Teuchern. 

In der darüber ausgestellten Urkunde heißt es: „Wir übergeben der Kirche zu Naumburg in dem Gaue, welcher Weyta ( Wethau) genannt wird, dasjenige Gut, welches man Beuditz ( Butizi) nennt, nebst Punkewitz ( Bucinawiz), Graitzschen ( Grodzane) und Gestewitz ( Gostici)".

Der Heimatforscher Lepsius sieht in diesem Gostici den ersten schriftlichen Hinweis auf Großgestewitz an der Wethau. Bisher hatte man angenommen, daß es sich hierbei um Kleingestewitz bei Camburg handelt.

Lepsius' Auffassung wird später von verschiedenen Forschern vertreten (Dobenecker, Rosenfeld) , aber auch abgelehnt ( Eichhorn) . Ein endgültiger Beweis konnte bis jetzt weder für die eine, noch für die andere Theorie erbracht werden. Für die Frühgeschichte Großgestewitz' ist jedoch eine Feststellung von weitreichender Bedeutung, die bei den Überprüfungen der vor- und frühgeschichtlichen Burgwalle durch die Akademie der Wissenschaften gemacht wurde. 

Nach der Herausbildung der wettinischen Ämterverfassung im 15. Jahrhundert gehörte (Groß-)Gestewitz zum Amt Weißenfels. Der Ort wurde bei der Leipziger Teilung 1485 albertinisch und 1547 kursächsisch. Er gehörte von 1657 bis 1746 zum Herzogtum Sachsen-Weißenfels und kam nach dem Wiener Kongress 1815 an das Königreich Preußen, wo Großgestewitz von 1816 bis 1945 der Provinz Sachsen (Landkreis Weißenfels[2]) zugeordnet war.

Für das Kirchdorf Großgestewitz wird schon im 15. Jahrhundert ein Rittersitz greifbar. Das daraus hervorgegangene kanzleischriftsäßige Rittergut verfügte über die Patrimonialgerichtsbarkeit und die Patronatsrechte über Kirche und Schule.

Als Besitzer des Rittergutes treten spätestens ab 1500 bis 1753 Vertreter der Familie von Landwüst auf. Sie mussten erlebten, wie das Rittergut im Dreißigjährigen Krieg 1645 abbrannte und organisierten bis 1660 dessen Wiederaufbau.

1753 erfolgte der Verkauf des Gutes an die von Schauroth, die es bis 1784 besaßen. Dann folgte bis 1792 Freiherr von Fritsch als Rittergutsbesitzer, gefolgt von den Grafen Vitzthum von Eckstädt. Von 1805 bis 1808 war das Rittergut Großgestewitz kurzzeitig im Besitz derer von Dallwitz, die er dem ausländischen Grafen de Montalban überließen. Aufgrund von Verschuldung fand 1814 eine öffentliche Versteigerung des Gutes und seines Zubehörs statt. Den Zuschlag als Meistbietender erhielt damals ein Herr Rousset, der den Besitz 1817 an die Familie von Nostitz weiterveräußerte. Der letzte Nostitz-Besitzer erreichte die Allodifikation des Gutes, die am 6. Mai 1840 durch das Oberlandesgericht Naumburg erfolgte.

Nachdem das Gut zwischen 1838 und 1840 an die Familie Sommer gelangte, befand es sich bis zur Enteignung durch die Bodenreform im Besitz der Familie von Barby. Diese Familie erlebte auch 1848/49 die Aufhebung der bis zu diesem Zeitpunkt auf dem Rittergut haftenden adligen Patrimonialgerichtsbarkeit.

Die Gebäude des früheren Rittergutes können heute für Seminare, zum Feiern von Hochzeiten oder Ausrichtung von Firmenfeierlichkeiten sowie andere feierliche Anlässe genutzt werden. Außerdem befinden sich im oberen Geschoss Ferienwohnungen und eine Bibliothek. 

 Quelle: B. Heinzelmann „Heimatgeschichten - Einiges über Großgestewitz“ in Freiheit vom 9. April 1983. 


Unser Dorfkonsum für Waren des täglichen Bedarfs
1986 wird das Gemeindehaus an der Dorfstrasse zum Konsum für Waren des täglichen Bedarfs ausgebaut und von Helga Rätzsch bis 2001 betrieben (hier rechts mit Kundin Ilona Samel). 

  • Dorfkonsum

Bürger bauen 1998 in Eigenleistung Gemeinschaftsantennenanlage

Antennengemeinschaft
Mitgliederverzeichnis
Mitgliederliste GA-Anlage.pdf (489.88KB)
Antennengemeinschaft
Mitgliederverzeichnis
Mitgliederliste GA-Anlage.pdf (489.88KB)

Wie anderenorts in der DDR gründet sich auch in Großgestewitz eine Antennengemeinschaft, an der sich nahezu alle Familien in Großgestewitz beteiligen. In Eigenleistung wird eine Antennenanlage auf dem Kirschberg errichtet und Antennenkabel werden in die Haushalte verlegt. Ende 1983 können dann auch die Großgestewitzer das Zweite Deutsche Fernsehen ZDF terrestrisch empfangen. 

Genehmigung Antrag 7.12.1983
Genehmigung Antrag 7.12.1983
Foto Antennenanlage 1983
Foto Antennenanlage 1983
Skizze GA-Anlage
Skizze GA-Anlage